Freeletics

Mein Weg zu Freeletics

Nur Fahrradfahren ist zwar eine schöne Vorstellung, aber auf längeren Strecken wird schnell deutlich,  dass nicht nur die Beine trainiert werden sollten. Arme und Rücken sind hierbei vor allem zu nennen - vor allem auf Rädern mit einer Sportgeometrie sollte die Rückenmuskulatur ebenso gut wie die Armmuskulatur trainiert sein, damit es nicht zu größeren Schmerzen kommt.

Infolgedessen habe ich mittlerweile verschiedene Sachen ausprobiert, wie beispielsweise der Gang ins Fitnessstudio. Gewichte stemmen ist allerdings, wie ich feststellen musste, auf Dauer nicht mein Ding und so wurde dieses Thema zunächst ad acta gelegt. Bis ein Fitnessstudio in der Nähe TRX (auch Schlingentraining, hierbei handelt es sich um Eigengewichttraining, welches an Schlingen ausgeführt wird. Dadurch muss der Körper durchgehend eine gewisse Balance halten und der gesamte Körper wird durchgehend trainiert. Ist auch sehr effektiv, ich hatte des Öfteren ziemlich krasse Muskelkater an Stellen, die mir vorher nicht bekannt waren) anbot. Auf die Dauer hat es mich aber irgendwie doch nicht gereizt ins Fitnessstudio zu gehen, ich hab schlicht und ergreifend nicht die Motivation gehabt, mich aufzuraffen: Ins Fitnessstudio fahren, umziehen, Sport machen, duschen, umziehen, nach Hause fahren. Für 1 Stunde Sport gingen so mal gut und gerne 2 Stunden drauf. Wenig effektiv. 

Also hielt ich Ausschau nach anderen Programmen, vor allem Apps, die Eigengewichttraining anboten. Eine Zeitlang habe ich das auch durchgehalten, aber es motivierte mich nicht. Bis ich im Zuge der Auseinandersetzung mit Eigengewichttraining auf Freeletics aufmerksam wurde.


Was ist Freeletics?

Freeletics ist ein Training, welches auf dem Training mit dem eigenen Körper basiert. Soweit so gut. Warum ist es dann so effektiv? Aus zwei Gründen: 1.) arbeitet FL mit immens hohen Wiederholungszahlen, die einem gerade zu Beginn des Trainings mehr als nur einmal an den Rande der Verzweiflung bringen werden. Als Beispiel sei hier das Workout "Venus" genannt. Es besteht aus 4 Runden à 50 Liegestütze, 20 Sit-Ups und 50 Kniebeugen. Wer macht von uns schon 200 Liegestützen? Niemand. Genau das ist das heftige. Ebenso ist es mit der Lieblingsübung der FL-Macher, den Burpees. Auch als "Liegestützsprung" oder auch "Hock-Streck-Sprung" bekannt. Als ich das erste Mal das Einstiegsworkout "Metis" (insgesamt 45 Burpees, 45 Sprünge und 45 Mountain Climber aufgeteilt auf 3 Runden mit 10-25-10 Wiederholungen) gemacht habe, fragte ich mich bereits nach den ersten 10 Burpees, wer sich das ausgedacht hat. Die Dinger treiben einen in den Wahnsinn.

Vor allem, wenn man sich den "Coach" zulegt. Dieser berechnet anhand von drei Übungen (Burpees, Lunges und Klimmzüge) den Trainingsstand und stellt daraufhin einen Plan für die kommende Woche zusammen. Dabei kann zwischen den Schwerpunkten "Kraft", "Ausdauer" und "Kraft und Ausdauer" wählen, sowie einer Trainingstageanzahl von 2-7. Wenn ich mich jetzt nicht irre. 

Jedenfalls wird man, beginnend mit dem Coach, richtig geknechtet. Ab da steigen die Wiederholungszahlen immer weiter. Bei "Aphrodite" werden dann insgesamt 150 Burpees, 150 Sit-Ups und 150 Kniebeugen gemacht. Jedes Workout aufzuzählen wäre zu lang, aber "Iris" hat einen Platz in der Hölle verdient: 1km Laufen, 5 Runden à 100 Jumping Jack (Hampelmänner) und 100 Mountain Climber, wieder 1km Laufen. Unglaublich anstrengend. Und ein Beispiel für eine Ausdauer-Übung. Die anderen genannten Übungen waren "normale" Übungen. "Kraft"-Workouts bestehen zumeist aus den harten Übungen - jede Übung hat drei Variante, beim Burpee sieht das in etwa so aus: Sprawl (ohne die die Liegestütze), Burpee, und die harte Version: Burpee Squat Jump (nach der Liegestütze geht es in eine tiefe Hockposition, um dann in die Luft zu springen) - und sind dementsprechend anstrengender. 

Der 2.) Grund ist die Tatsache, dass man die Übungen auf Zeit macht. Dadurch entsprich das Programm dem HIIT (High-Intensity-Intervall-Training) und soll besonders effektiv sein. Zumindest hat man einen zeitlichen Ansporn schnell zumachen. Dieser wird noch dadurch verbessert, dass die Community sehr aktiv ist und einen anspornt.

Die "Hell-Weeks"

Die Hell-Weeks kommen alle sieben oder acht Wochen. Die erste Hell-Week kam bei mir in der 7. Woche, die zweite in der 15. Woche, in welcher ich momentan (Stand: 09.07.2015) bin. Sie zeichnet sich dadurch aus, dass jeden Tag zwei Workouts gemacht werden, möglichst hintereinander. Nicht umsonst sind die Hell-Weeks gefürchtet. Anbei ein kleines Beispiel wie meine momentane Woche aussieht:






Wer so ein Training durchzieht, der macht ansonsten nicht mehr viel. Das treibt einem schon beim bloße Anblick die Schweißperlen auf die Stirn. Aber umso effektiver ist es.

Stand jetzt (12.07.2015) befinde ich mich bei Tag 7. Alles brennt und die Motivation das durchzuziehen ist... Nun ja, nicht gerade riesig. Aber was soll's Wenn das Fleisch schwach ist, muss der Wille umso stärker sein.


Fazit

Persönlich muss ich sagen, dass die Folgen des Trainings unglaublich sind. Zu Beginn des Trainings im März war ich nicht in der Lage 50 Liegestütze am Stück zu machen. Mittlerweile ist das oben genannte Programm "Venus" kein großes Problem mehr und meine Zeiten verbesserten sich von 35 Minuten beim ersten Mal auf 25 Minuten beim letzten Mal. Der Zuwachs an Kraft(ausdauer) ist einfach unglaublich, wenn ich an meinem Fitnessstand bei Beginn des Trainings denke. Und das alles mit selten mehr als 1 Stunde Training pro Tag.

Meiner Meinung nach einfach nur zu empfehlen, vor allem auch, da es, im Gegensatz zum Fitnessstudio, auch recht günstig ist. 3 Monate mit dem Coach kosten 34,99€, 6 Monate 59,99€ und 1 Jahr schlägt mit 79,99€ zu Buche. McFit kostet beispielsweise 20€, ein guter Preis, wie ich finde. Vor allem, da die Community die Trainer gut ersetzen kann.

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