Flache Runde durch das Ruhrgebiet

1. Tour: Die flache Runde entlang der Ruhr


Wie bereits angekündigt, kommt hier die erste Tourvorstellung. Bei der ersten handelt es sich um eine flache Einheit, die vor allem genutzt werden kann, um die Ausdauer zu trainieren. Aber auch für Radsportler, die neu im Ruhrgebiet sind oder sich dazu entschlossen haben, hier Urlaub zu machen, ist diese Tour gut geeignet. Immerhin führt die Strecke an der Ruhr entlang und bietet, neben einer weitgehend flachen und autofreien Strecke, einen schönen Blick auf die Landschaft im Ruhrgebiet. Aber der Reihe nach. Hier zunächst die Strecke:




Den Start habe ich bei Haus Kemnade angelegt und zwar aus zwei Gründen: Erstens gibt es hier einen Parkplatz und zweitens kann man dort später noch einkehren und etwas essen und trinken. Aber das soll nicht das Problem sein, immerhin sind auf der Strecke diverse Restaurants gelegen, so zähle ich alleine am Kemnader See, abgesehen von Haus Kemnade, noch acht weitere Restaurants. Und die Zahl der Einkehrmöglichkeiten auf der Strecke zum Baldeneysee und am selbigen sind ebenfalls gegeben. Perfekte Voraussetzungen also für eine Tour. Was an dieser Stelle noch angemerkt werden muss ist, dass die Strecke am besten nicht am Wochenende gefahren wird, wenn das halbe Ruhrgebiet sich auf macht, um die Fahrradwege zu verstopfen. Je früher du also los fährst, desto besser. Glaub mir. Ansonsten wird es einfach zu einer Qual und die Fahrt wird zu einem Fahrsicherheitstraining mit eingebauten Slalomfahren. Außerdem kann man morgens unbehelligt auf dem Weg für Inlineskater fahren. Dort ist der Asphalt auch deutlich besser als auf dem Fahrradweg entlang der A43, der sich durch von Baumwurzeln angehobenen Asphalt auszeichnet und ein entspanntes Fahren nahezu unmöglich macht. Wie dem auch sei, die erste Runde geht um den Kemnader See. Auf dem alten Leinpfad entlang geht es am Café "Alte Fähre" (Jep, schon wieder eins) vorbei und auf die Brockhauserstraße. Dieser folgt man und unterfährt die Kosterstraße, die Verbindungsstraße nach Hattingen und dem hügeligen Gebiet um Velbert-Langenberg mit den Anstiegen zum Sender, zur Wilhelmshöhe und dem Bleiberg. Wir fahren allerdings nicht in diese Richtung und folgen der Rauendahlstraße (Achtung, nicht die Rauendahlstraße im Muttental!) durch das Wäldchen, bis wir wieder auf dem Leinpfad sind und der Ruhr folgen. Kurz über die Brücke und wieder runter auf den Radweg haben wir jetzt die Möglichkeit bis Dahlhausen nahezu ungestört zu fahren. "Nahezu" deshalb, weil kurz hinter der Unterführung der Brücke insgesamt drei Gatter kommen. Es handelt sich hierbei um ein Weidegebiet. Kann also auch gut passieren, dass man auf einmal mitten in einer Kuhherde steht. Neben Kühen trifft man, nachdem man den Radlertreff "Zum Ponton" in Dahlhausen passiert hat, vor allem auf Graugänse, Enten und andere Tierchen. Meistens ist das kein Problem, doch schlüpfen um den Mai herum die Jungtiere der Graugänse, weshalb diese dann schnell ziemlich garstig werden können. Vorsicht ist hier also geboten!





Die weitere Strecke bis nach Essen-Steele und dem Wechsel der Seite verläuft flach und schnell und auch auf der anderen Seite ändert sich nichts: Guter Asphalt, gute Radwege und zu gegebener Zeit auch recht wenig los, perfekt zum heizen also! Das "Celona Finca" scheint ein sehr gutes Café/Restaurant zu sein, da es immer gerappelt voll ist, wenn ich dort entlang komme. Auf dem Hinweg sind meist noch Plätze frei, während auf dem Rückweg zwischen 9 und 10 Uhr die Plätze sehr oft belegt sind. Doch auch das Café passieren, vorbei geht es am Restaurant "Zornige Ameise" (immer noch mein persönlicher Favorit, was den Namen von Restaurants angeht!) und wir nutzen den Radweg entlang der B227, der Wuppertaler Straße. Der Radweg ist hier enorm breit, gut asphaltiert und im Prinzip haben wir bis zum Baldeneysee, abgesehen von einer Ampel, freie Fahrt. Richtig gute Strecke zum Bolzen! Und sobald wir den See erreicht haben, überqueren wir den See auf der Brücke, die uns zum Hardenbergufer führt. Keine Ahnung warum, aber ich fahre irgendwie immer erst die Südseite und dann die Nordseite. Wenn ich so überlege, dann bin ich die noch nie andersherum gefahren... Kann man aber auch machen, ohne Probleme! 

Für den Seitenwechsel am Baldeneysee bieten sich zwei Alternativen an: zum einen der Übergang über das Wehr, was aber für Radfahrer mit Klickpedalen ziemlich unangenehm sein kann oder zum anderen die Weiterfahrt bis zum Gymnasium Essen-Werden und der Überquerung der Ruhr über die B224. Der Radweg entlang der Bundesstraße ist allerdings nicht so der Hit und kann, insofern man nicht zu Hauptverkehrszeiten unterwegs ist, auch genutzt werden. Allemal besser als im Halbdunkel (der Radweg entlang der Ruhr ist ziemlich verwachsen und durch Bäume schattig) über den buckeligen Asphalt zu fahren und die eine oder andere Bodenwelle zu übersehen. Die weitere Strecke ist ein Klacks und es gibt eigentlich nicht viel weiteres darüber zu sagen. Außer vielleicht, dass der, der will, eine Pause einlegen kann und sich Villa Hügel angucken kann. Immerhin hat der alte Krupp hier gelebt und womit verbindet man das Ruhrgebiet mehr als mit seinen Stahl- und Kohleindustrie?

Aber neben dieser Sehenswürdigkeit gibt es auch hier wieder ein gutes Dutzend an Gastronomiebetrieben, die zum Verweilen einladen. Wenn man möchte, könnte man auf der gesamten Strecke mehr Zeit mit Essen und Trinken als mit Fahrradfahren verbringen. Wieder an der Brücke angekommen geht es den selben Weg wieder zurück in Richtung Bochum flach und entspannt an der Ruhr entlang.

Am Ende stehen dann gute 85 Kilometer auf dem Tacho mit weniger als 100 Höhenmeter. Wenn man also ausprobieren möchte, wie gut die Tempohärte ist: Sollte man aber nicht unbedingt an einem Sonntagnachmittag bei Sonnenschein und 25 Grad machen. Sonst kriegt man Probleme. Nichtsdestotrotz handelt es sich hierbei um eine schöne, flache Strecke mit einem begeisternden Blick auf die Ruhrauen, der schönen Natur und ein wenig Kultur kann man sich hier auch abholen!

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