Dienstag, 8. September 2015

Tag 3 oder: Karma

Gestern habe ich, wie noch nicht beschrieben, einen Kollegen dazu überredet hinauf zum Luckner Haus zu fahren (Da das ganze mehr ein Tagebuch ist, trage ich jetzt - gestern gab es kein Internet - erstmal den heutigen Tag nach). Für mich war klar, dass ich am folgenden Tag, also am dritten Tag, nicht die Option fahren werde. Dienst nach Vorschrift quasi. Irgendwie nach oben zu den Drei Zinnen kommen, wieder runter. Fertig. Denkste. Karma schlägt zu. Besagter Kollege fragt heut morgen, ob ich die Option - die "Pustertaler Höhenstraße", die schon humorig von Roli als "Steigungsstraße" angekündigt wurde - fahre. Nein. Der Dialog sah in etwa so aus:

"Kommst du mit die Option fahren?"
"Nein."
"Sicher?"
"Ja."
"Wirklich?"
"Ja."
"Du hast mich gestern das Luckner Haus hochgejagt, obwohl ich nicht wollte."
"Ich komme."

Und so fand ich mich in Gruppe 2 wieder, und fuhr schnurstracks besagten Berg hinauf. Herzlichen Glückwunsch, kann ich nur sagen, der Berg, beziehungsweise "Bergkette", hat es in sich. Dreimal geht es bergauf, zwei Mal bergab. Insgesamt macht man auf den knapp 30 Kilometern 1.300 Höhenmeter - in etwa. Dennoch: Die Gegend ist schön, die Straßen relativ selten von Kraftverkehr genutzt und die Abfahrten sind schnell. Bergauf zeichnen sich die drei Anstiege durch ihre 10% aus. Im Durchschnitt. Hab ich erwähnt, dass am selbigen morgen mein Knie zickte? Jetzt nicht mehr. Weggetreten. Also rauf da. Ausblicke hat man immer wieder schöne auf das Tal, wenn man durch die Dörfer fährt und als Ruhrgebietler fragt man sich ein ums andere Mal, warum es nicht auch im tiefen Westen so eine Landschaft geben könne. Und solche Berge. Die Landschaft an der Höhenstraße ist schon genial!






Es folgten dann 20 Kilometer durch das Tal bis zur Pizzeria, die uns als eine der besten der Umgebung angepriesen wurde. Stimmt. Definitiv. Name: Vergessen. Egal. Kurz hinter der Österreichischen Grenze jedenfalls. Hätte zwei Pizzen essen können oder drei. Und Besuch von einem kleinen Hund hatten wir auch (so einer läuft bei mir zu Hause auch rum, da kam glatt ein heimisches Gefühl auf!):



Was dann folgte war nichts anderes als ein ständiges bergauf. Auf Radwegen, Straßen und immer schön, wenn es der Gegenverkehr (vor allem auf den Radwegen) zuließ, in Zweierreihe. Bis in etwa nach 75 Kilometern und auf einer Höhe von 1.500 Metern der erste der drei folgenden Anstiege folgte: Zunächst hinauf nach Misurina mit 5 Kilometern und 303 Höhenmetern, dann in Richtung der unbekannteren Seite der Drei Zinnen. Der Berg ist... Scheiße? Heftig, einfach nur heftig. Einfach nur steil. Aber eine herrliche Aussicht (sofern man sie denn genießen kann...), die für vieles entschädigt. Und da wir außerhalb der Saison hier sind auch relativ wenig Verkehr. Oben angekommen hat man die herrlichste Aussicht! 

Die Abfahrt und der Tre Croci waren gut, der Berg ein Klacks, nach dem, was da schon war. Und ehrlich gesagt bin ich müde und will nicht mehr. Deshalb: Gute Nacht!

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